Pfarrkirche St. Georg in Vahrn

Kirche

In landschaftlich beherrschender Lage am Berghang steht die Kirche von Vahrn. In der Stiftungsurkunde der Mittwochmesse in Vahrn 1325 wird die Kirche zum hl. Georg erstmals erwähnt. Bei der, 1361 erfolgten, Stiftung der Sonntagmesse wird sie Marien- und Georg-Kirche genannt, in der Folgezeit nur mehr Georg-Kirche. Das Marien-Patrozinium könnte auf die Entstehung der Kirche zur Reformzeit des 12. Jahrhunderts hinweisen; dazu würde auch die romanische Madonna als ältestes Kultbild der Kirche passen. Das Georg-Patrozinium weist auch in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts, als die Ritter von Voitsperg ihre Macht zu entfalten begannen. In den Langhausmauern der Kirche steckt noch romanisches Mauerwerk. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts dürfte die Kirche gegen Westen um ein Joch verlängert worden sein; der polygonale gotische Chorraum und der untere Teil des Turmes dürf­ten fast zur gleichen Zeit entstanden sein. Die Verwendung von behauenen Granit­findlingen in der Mauertechnik lässt vermuten, dass der Vahrner Baumeister Johann Matthäus Punter am Werk war, welcher sich später, durch die Kirchenbauten in Sarns, Feld­thurns und Schnauders, große Verdienste erworben hat.
Im Jahre 1538 wurden Kirchengülten zur Finanzierung des Turmbaues verkauft. Wahrscheinlich ist damals der Kirchturm aufgehöht worden.
Das nördliche Seitenschiff mit geradem Abschluss im Osten und die kuppelgekrönte, außen mit Achtecktambur versehene, Marienkapelle im Westen, sind Kirchen­erweiterungsbauten des 17. Jahrhunderts. Seiten- und Hauptschiff wurden mit einem einheitlichem Satteldach versehen, innen mit einem Tonnengewölbe. Der damit verbundene, notwendige Ausbruch der Nordmauer des alten Kirchenschiffes hat die Raumwirkung gründlich und nachteilig verändert.
Zur Zeit des Benefiziaten Kassian von Walther zu Herbstenburg (1767-1772) wurde die Kirche vollständig barockisiert: Im Hauptschiff wurden die gotischen Gewölberippen abgeschlagen, Fenster- und Türöffnungen verändert. Der Innenraum wurde ge­prägt durch die Fresken des im Brixner Raum vielseitig beschäftigten Malers Johann Mitterwurzer, welche 1767 entstanden sind.
Der Hochaltar mit prachtvoll geschwungenem Aufbau, das Altarbild des Kirchenpatrons St. Georg vor Christus dem Erlöser und dem hl. Florian sowie die zierlichen Seitenfiguren St. Wolfgang und St. Nikolaus beherrschen den ganzen Kirchenraum.
Der rechte Seitenaltar des hl. Liborius zeigt im Aufsatz den Titelheiligen im bischöflichen Ornat, im Schrein Johannes den Evangelisten und den Täufer zusammen mit dem hl. Josef.
Besonders prachtvoll und plastisch bewegt ist der Altar im Seitenschiff. Den Mittelpunkt bildet der Strahlenkranzschrein, in dem die romanische Madonna mit Kind als Gnadenbild untegebracht ist. Das Original musste aus Sicherheitsgründen im Diözesanmuseum untergebracht und durch eine Kopie ersetzt werden. Wahrscheinlich stand diese, immer hoch verehrte, Madonna schon in der ältesten Kirche von Vahrn, wurde im 17. Jahrhundert in die, dafür erbaute, Marienkapelle und schließlich um 1765 auf diesen Altar übertragen. Der Figurenschmuck - Gott Vater ganz oben, Joachim und Anna seitlich zwischen weit ausladenden Säulen - unterstützt noch die prächitge Wirkung.
Der schön angelegte und bestens instandgehaltene Friedhof mit Umfassungsmauer mit der, 1984 errichteten, Gedenkstäte für die Priester in und aus Vahrn, die Friedhofkapelle mit nazarenischer Dekorationsmalerei und die neugotische Lourdeskapelle bilden mit der Kirche eine einmalig stimmungsvolle Atmosphäre lebendiger Gläubigkeit.

Website: www.pfarrei-vahrn.it

Aus: Vahrn - Heimat zwischen den Welten (Dorfbuch, erschienen anläßlich der 1000-Jahr-Feier der Gemeinde Vahrn 1992)

Art der Organisation

Kirche

Zutrittsbeschränkungen

Uns sind keine Einschränkungen bekannt

Lageplan

Schattengasse 8, 39040 Vahrn

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Zuletzt aktualisiert: 27.08.2024, 15:55 Uhr